Gestern fand in Junkersdorf bei Pfarrweisach (50.160294, 10.728258) zum 20. Mal ein Brautag in dem renoviertem Kommunbrauhaus des Hobbybrauvereins Erlangen statt.
Das Haus selber ist geschätzte 200 Jahre alt. Es wurde schon damals zum Hausbrauen verwendet. Allerdings mitte des 20.
Jahrhunderts ist es verfallen. Kurz vor dem Abriss wurde es von Mitgliedern des Erlangener Hobbybrauvereines aufgekauft und aufwendig renoviert.
Zum grösstenTeil ist nach wie vor die alte Brauanlage vorhanden.
Gemaischt wird in diesem alten Holzbottich. Durch erhitzen von Teilmaischen werden die einzelnen Rasten darin durchgefahren. Dabei wurde mir vom Braumeister gesagt, dass nicht unbedingt immer korrekt die Temperaturen erzielt werden, hauptsache es bleibt unter 78°C. Aber Bier wird es ja bekanntlich immer und dazu auch noch ein sehr gutes, das ich nach einer Probe des letzten Sudes durchaus bestätigen kann.
An diesem Brautag wurde ein dunkles Bier hergestellt. Noch während des Läuterns wurde ganz feingemahlenes dunkles Röstmalz hinzugegeben. Dies sollte nur für die dunkle Farbe im Bier sorgen.
Eine schon in die Jahre gekommene alte Pumpe fördert aus einem kleinen Läuterbottich neben dem Maischebottich die Vorderwürze zum Kochen in einen Kupferkessel.
In der Mitte des Kessels sieht man das Rührgerät, das auch noch mit der Hand bedient wurde während des erhitzens der Teilmaischen.
Das ist eine wirklich anstrengende Arbeit den ganzen Vormittag zu kurbeln.
Natürlich wird die Herstellung der Teilmaischen und das Würzekochen mit Holzfeuerung betrieben.
Zum Abkühlen kommt die Würze in ein Kühlschiff direkt unterhalb des Dachbodens. Dabei geht zwar sehr viel Flüssigkeit verloren aber das hat man schon vorher berechnet, wieviel dann am Ende übrig bleibt.
Zum Kühlen für dei Hauptgärung kommt die angesetzte Würze dann in den leicht versetzten Keller. Dieser ist zu der Jahreszeit noch wunderbar kühl. In der Übergangszeit wird mit dem nebenanliegenden Bach gekühlt. Und im Sommer muss dann eine Wärmepumpe ran (rechts, blauer Kasten). Das Bier wird wie üblich offen vergoren. Die Hefe kommt von der Brauerei Kitzmann.
Nach der Hauptgärung wird das Bier in Fässer abgefüllt. Dabei entstehen ca 15HL Bier.
Ich selber war nur ca. zwei Stunden anwesende an dem Brautag. Allerdings habe ich zwei wesentliche Punkte von diesem kurzen Treffen mitgenommen. Erstens sind Hobbybrauer eine tolle Gemeinschaft, die jeden Neuen freundlich und Offen willkommen heissen und zweitens, um ein gutes Bier herzustellen braucht es keine perfekte Maschinerie und ausgeklügelte Systeme, die im Hintergrund laufen, die Liebe zum Handwerk und ein paar engagierte Menschen reichen vollkommen aus, denn Bier wird es ja bekanntlich immer.
Links:
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