50L Brauanlage – Maischpfanne

Der nächste Schritt nach der Heizquelle zur 50L Brauanlage ist die Maische/Kochpfanne. Da ich eine Induktionskochplatte verwende, muss der Topf auch für Induktionskochfelder geeignet sein. Dazu kommt ein mindest Fassungsvermögen von 50L, wobei ich mir sicherheitshalber einem 71L Royal Catering RCST-71LI4 Topf (165€) aus Edelstahl besorgt habe. Beim wallenden Würzekochen steigt oftmals die Würze hoch.

Induktionstöpfe sind nicht nur teurer, sondern auch schwerer, da im Topfboden mindestens eine dickere Eisenlegierung vorhanden sein muss, um aus den Wirbelströmen und Ummagnetierungsverlusten Wärme erzeugen zu können. Der Topf, den ich mir besorgt habe wiegt 11kg. Das gesammte Maischgewicht in der Pfanne dürfte bei ca 10kg Malz auf 71kg des Gewichtes anwachsen, das auf der Kochplatte lasten würde. Da der Topf aber nicht direkt auf der Glasplatte steht, sondern wegen der Übergrösse auf dem Rahmen der Hendi 3500 Platte, macht die Platte das Gewicht auch mit. Es gibt aber auch Brauer, die stellen zwei Hendi 3500 Platten darunter.

Der Topf hat einen Innendurchmesser von d=45cm (r=22,5cm) und eine Höhe von 49cm.  Bei h[cm] = (V[L] * 1000) / (r[cm] * r[cm] * Pi) hat man einen Volumenwert pro Höhe von c.a. 6,29cm/10L. Bei ca 32cm Höhe sind das ungefähr 50L.

Der Topf hat keinen Auslasshahn. Deswegen musste ich noch einen anbringen. Hierzu hab ich mir beim örtlichen Baumarkt einen Kugelhahn mit 1/2″ (20,95mm) Verbindung, einen Muffennippel 3/8″ (16,65mm) auf 1/2″ (19,77mm) und ein T-Stück 3/8″ besorgt. Dazu kam noch ein 3/8″ Dichtung für den Muffennippel an der 3/8″ Seite für aussen. Der Kugelhahn selber hat bereits eine Dichtung mit dabei.

Erstmal eine Position am Topf aussen markiert. Die Position des Bohrloches ist ungefähr 3cm vom Boden entfernt und mittig der Topfhenkel. Zur Besseren Position beim Bohren hab ich mit einem Körner und Hammer die Stelle etwas eingedellt.

Zum Bohren habe ich einen Stufenbohraufsatz verwendet und hab das Loch bis auf 16mm Durchmesser gebohrt.

Durch das Entgraten weitet sich die Bohrung noch etwas, so dass der Muffennippel bündig hineinpasst. Zwischen Topfwand und Muffennippel hab ich die Dichtung befestigt. Das reicht aus, um genug Dichtigkeit zu bekommen. Eine Dichtung im Innenbereich macht oft keinen Sinn, da die Flüssigkeit sich durch das Gewinde doch nach Aussen drückt.

Als Gegenstück kam das T-Stück in der Topf Innenseite. An dem T-Stück wird wie bei meiner kleinen Brauanlage die Läuterhexe befestigt.

Aussen an den Muffennippel habe ich den Kugelhahn daran geschraubt.

Am Ende habe ich noch die Durchführung mit Hahn auf Dichtigkeit mit Wasser getestet. Der Muffennippel und der Hahn müssen dank der geringen Krümmung des Topfes und der kleinen Auslassöffnung nicht besonders stark angezogen werden.

Für die Läterhexe habe ich einen 90cm langen 3/8″ Panzerschlauch, 2 Schellen und einen 3/8″ Doppelnippel besorgt.

Die Enden des Panzerschlauches habe ich mit einer Eisensäge abgesägt. Dabei hilft es, wenn das Ende in einem Schraubstock befestigt ist. Handschuhe sind auch nicht verkehrt dabei zu tragen.

Es ist etwas kniffelig den Plastikschlauch vom Eisengeflecht zu trennen. Dabei hab ich das Plastikende etwas freigelegt und in den Schraubstock eingeklemmt. So konnte ich mit etwas Geduld beide voneinander durch langsames Ziehen befreien.

Die Enden des Eisengeflechtes mit einer Zange etwas dehnen, so dass die abgesägten Enden dort hineinpassen. Anschließend das darüber gestüpelte Eisengeflecht mit den Schellen verbinden.

Weil eine Läuerhexe davon zu kurz ist, habe ich noch eine verwendet. Auch musste ich das T-Stück etwas mit noch einem 3/8″ Doppelnippel und 3/8″ Doppelmuffe verlängern, da ich wegen der Schelle das eine Ende nicht befestogen konnte.

Damit der Verlust der Temperatur nicht zu hoch ist, hab ich den Topfrand isoliert. Dazu hab ich einfach Heizkörper-Reflexionsfolie und Spanngurte verwendet. Die Reflexionsfolie hat den Vorteil, dass sie auf einer Seite eine Aluminiumschicht hat, da ansonsten die Isolierschicht aus Schaumstoff bei der Hitze ankleben könnte.

Bei einem Aussendurchmesser von d=48cm sollte die Folie eine Länge von 151cm (= d * Pi) haben. Somit musste ich zwei bestellen, da es diese nur Meterweise gab.

In der Höhe musste ich sie auch auf 46cm kürzen. Die Aussparungen für Hahn und Henkel hab ich auch ausgeschnitten. Fertig ist der Brautopf für Maischen, Läutern und Kochen.

Update:

Ich hab doch nochmal den zweiten Läuterhexeschlauch auf 26cm gekürzt.

Für das neue Rührwerk war es doch besser, wenn es nahe am Boden ist und so hat die Läuterhexe dort am Boden einfach gestört. Jetzt verläuft sie schön am Rand entlang.

Noch ein kleiner Tipp von mir. Wer einen Dremel hat sollte ihn einer Eisensäge bevorzugen. Die Schnittkante ist wesentlich besser.

Update 26.06.2018

Ich hab die 3/8″ Doppelmuffe durch eine kürzere 12mm Doppelmuffe ausgetauscht, um etwas mehr Platz für das Rührwerk zu bekommen.

Links:
https://zwieselbrau.wordpress.com/2018/04/02/50l-brauanlage-heizquelle/
https://de.wikipedia.org/wiki/Induktionskochfeld
https://zwieselbrau.wordpress.com/2018/04/02/50l-brauanlage-heizquelle/
http://www.cateringroyal.de/de/content/edelstahl-t%C3%B6pfe
https://www.amazon.de/gp/product/B0797XVWVP/ref=oh_aui_detailpage_o04_s00?ie=UTF8&psc=1
https://zwieselbrau.wordpress.com/2018/04/08/ausmessen-einer-kleinen-brauanlage/
https://zwieselbrau.wordpress.com/2016/06/12/laeuterhexe-fuer-einkocher/
https://www.amazon.de/gp/product/B0034AR01K
https://www.amazon.de/gp/product/B004VROFX6

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