Öfters werde ich gefragt, wieviel Alkohol denn in meinem selbstgebrautem Bier steckt. Eigentlich hab ich das bisher immer aus dem Geschmack her ungefähr abgeleitet aber prinzipiell ist das auch hinreichend genug berechenbar.
Ich will hier zwei Berechnungsvarianten vorstellen, die ich bisher so gefunden habe. Allerdings sind das nur ungefähre Berechnungen, da viele Komponenten zur Alkoholproduktion mit hineinspielen, wie zum Beispiel die Hefe. Aber bei allen Berechnung ist der Stammwürzegehalt vor dem Ansetzen der Hefe wichtig zu wissen. Eine weitere Information, die dabei interessant ist, ist die, dass Hefe ungefähr Zucker zu einer Hälfte in CO2 und zur andere Hälfte in Ethanol (Trinkalkohol) umsetzt.
Die einfachste Berechnung des Alkoholgehaltes ist die folgende
Alkoholgehlt [%] = Stammwürzgehalt[%] x 0,75 / 2
Bei der obrigen Formel wird allerdings die wirkliche Umsetzung des Zuckers in Alkohol komplett vernachlässigt. Man geht einfach davon aus, dass 3/4 des Zuckers sowohl in CO2 und Ethanol umgesetzt wird. Deswegen gibt es noch eine etwas genauere Variante. Bei dieser muss beim Abfüllen der tatsächliche Restextrakt (TRE) bestimmt werden:
Alkoholgehalt[Gew-%] = (Stammwürzegehalt[°P] – Restextraktgehalt [°P] )/ (2.0665 – 0.010665 * Stammwürzegehalt[°P])
Alkoholgehalt[Vol-%] = 261.1 / (261.53 – Restextraktgehalt [°P]) * Alkoholgehalt[Gew-%] / 0.794;
Es fehlen noch viele Komponenten, um eine exakte Alkoholbestimmung vornehmen zu können. Garantiert wird auch nicht, dass jeder Zucker in Ethanol umgewandelt, sondern zum Beispiel kann je nach Hefe auch Methanol oder andere Vergärungsnebenprodukte entstehen. Aber prinzipiell denke ich, dass man als Hobbybrauer sehr gut mit eine der obigen Formeln auskommt. Für den Zoll ist sowieso nur der Stammwürzegehalt wichtig.
Links:
http://fabier.de/biercalcs.html
https://zwieselbrau.wordpress.com/2019/05/09/gruenschlauchen-und-schnellvergaerprobe/