50L Brauanlage – Rührwerk

Für das Rührwerk des 50L Brautopfes hab ich diesmal einen stärkeren Scheibenwischermotor besorgt. Es handelt sich um den febi bilstein 17086 mit 12V und 30W Leistung.

Der Motor wird mit drei M6 Schrauben befestigt und hat an der Welle ein M6 Gewinde (jeweils Rechtsgewinde).

Als Netzteil für den Motor habe ich ein typisches Notebook Netzteil mit 12V und 10A verwendet. Der Motor hat zwei Anschlüsse zum Betrieb.

Blau ist für 30 Umdrehungen pro Minute und der Anschluß rot für 60 U/min. An einer der beiden werden die +12V angeschlossen. Die Masse kommt ans Gehäuse (oberer Anschluß).

Zum Testen habe ich das erstmal mit Wolfsklemmen verbunden. Die gelbe Wolfsklemme verbindet den Pluspol und schwarz ist der Masseanschluß. Ich denke 40U/min reichen vollkommen aus.

An die Stromleitungen zum Motor habe ich Kabelsteckschuhe angelötet.

Damit der Motor auf dem Topf befestigt werden kann, habe ich drei Konstruktionen erstellt, die ich bei einer Firma aus 3mm dickem Edelstahl hab Lasern lassen (ca. 130€).

Auf dieser Konstruktion wird der Motor befestigt und die Halterungen an den Topfgriffen.

Bei dieser Konstruktion ist ein Deckel zum Aufklappen der mit Scharnieren an der ersten Konstruktion befestigt wird.

Zusätzlich wird noch ein Flügel an einer Gewindestange am Motor befestigt, die für eine ausreichende Durchmischung sorgen soll. Die oberen abstehenden Flügelelemente werden jeweils in entgegengesätzte Richtung um ca 45° gebogen, so dass sie für eine noch größere Bewegung der Maische sorgen sollen.

Als Zusatzmaterial hab ich sechs M6 Muttern, sechs Beilegscheiben und eine 33cm lange M6 Gewindestange für die Besfetigung des Motors besorgt.

Die Scharniere musste ich mit M4 Schrauben befestigen. Leider hatte ich nur sehr lange Schrauben und so hab ich sie mit einer Eisensäge kürzen müssen.

Da ich in einer älteren Konstruktion leider vergessen hatte auch die Bohrungen für einen Griff und die Scharniere einzuzeichnen, musste ich diese Löcher bohren. Dazu ist allerdings ein Bohrmaschinenhalterung unbedingt notwendig.

Auch passende Bohrer HSS-G für Edelstahl sind wichtig.

Zu beachten ist beim Edelstahlbohren, dass man die Umdrehung nicht zu hoch wählt. Diese ist an den Bohrkerndurchmesser des Edelstahlborhkerns gekoppelt . Auch sollte man hin und wieder Bohröl zum Kühlen verwenden. Bei dieser Aktion sind mir beim Nichtbeachten dessen drei Bohrer in Rauch aufgegangen obwohl sie eine Titanbeschichtung hatten. Für eventuelle Nachbauten habe ich die fehlenden Löcher dann auch bereits hineingezeichnet.

Die Idee das Rührwerk an die Motorwelle zu befestigen ist die, an die Motorachse eine 8cm M6 Distanzmutter zu befestigen. Daran wiederrum eine 33 cm lange M6 Gewindestange und daran wieder eine Distanzmutter, an die ich den Rührflügel schraube. Die Distanzmutter wird mit einem 2mm Sicherungssplint befestigt. Dazu hab ich erstmal die Distanzmutter auf die Achse des Motors geschraubt und dann mit einem 2mm Edelstahlbohrer HSS-G durchgebohrt.

Der Sicherungssplint muss noch mit der Eisensäge gekürzt werden, da die Motorhalterung beim Drehen im Wege ist.

An die Distanzmutter wird eine 33cm lange M6 Gewindestange befestigt.

Damit die Distanzmuttern an der Gewindestange halten, habe ich diese jeweils zusammen durchbohrt, so dass eine M4 Senkkopfschraube durchpasst. Ich hab deshalb eine Senkkopfschraube verwendet, weil die Befestigung des Rührflügels die Befestigung an der Gewindestange überdeckt. Allerdings kann auch die Rührflügelbefestigung und die an der Gewindestange versetzt sein.
Diese ganze Arbiet muss leider gemacht werden, da sich der Motor von oben gesehen gegen den Uhrzeigersinn (rechts) bewegt und damit die Schrauben wieder lösen würde.

Den Rührflügel habe ich mit zwei M5 Schrauben an der Distanzmutter mittig befestigt.

Damit die Höhe des Motors eingestellt werden kann, die abhängig von der Topftiefe ist, habe ich eine andere 33cm M6 Gewindestange in 3 gleich lange 11cm Stücke zersägt. Jede der Gewindestücke bekommt zwei M6 Muttern und zwei M6 Beilegscheiben.

Diese werden nun locker durch die Bohrlöcher für die Motorhalterung geschraubt und darauf der Motor befestigt. Der Abstand wird nun über die Schrauben am Deckel eingestellt.

Die Distanzmutter wird an die Welle befestigt und daran die Gewindestange.

Unten an der Gewindestange wird ebenfalls die 8cm Distanzmutter mit dem Rührflügel befestigt.

Anschliessend wird das Rührwerk auf den Topf gesetzt. Mit den Motorhalterungsschrauben wird die enstprechende Höhe eingestellt.

Damit das Rührwerk auch mittig bleibt und nicht verrutscht wird es mit Winkeleisen noch am Topf an der Seite eingeklemmt.

Fertig ist mein Rührwerk für die 50L Maischeanlage.

Update 22.06.2018

Es hat sich herausgestellt, wie schon in den Kommentaren angemerkt, dass der Motor zu schwach für die zu erbringende Rührleistung ist. Deswegen hab ich mir einen 40W 12V Motor von Febi Bilstein 17092 besorgt.

Zur Befestigung hat er die gleichen drei M6 Schrauben. Allerdings hat die Welle ein M8 Gewinde. Deswegen musste ich auch in dem Zuge den Rührflügel und die Befestigung abändern.

Die Besfetigung erfolgt diesmal mit M8 Distanzmuttern 10cm und einer M8 Geswindestange 30cm.

Wobei ich die Gewindestange aus einer 1Meter Gewindestange mit dem Dremel erst absägen musste.

Anschließend wurden wieder die M5 Befestigungslöcher für die Halterungsschrauben gebohrt. Das hab ich diesmal in einer Schlosserei für 12€ anfertigen lassen.

In dem Zuge hab ich mir auch gleich einen anderen Rührflügel aus 1,5mm dickem Edelstahl lasern lassen. So konnte ich auch die Flügel in Drehrichtung um 45° biegen lassen und hat auch das Rührwerk insgesamt etwas leichter gemacht.

Die Strombelegung des neuen Motors entspricht auch der vom 30W Motor. Zusätzlich habe ich die Stromzufuhr isoliert und einen Zweidrahtkippschalter in die 12V Zufuhrleitung eingebaut.

Den Motor anschließend wieder auf dem Deckel befestigt und in der Höhe angepasst.

So jetzt sollte aber das Rührwerk endlich fertig sein. Trotzdem noch einmal eine Warnung. Der Motor ist ziemlich stark. Sollte er sich einmal festkeilen, so kann einiges kaputt gehen. Unbedingt vor dem Maischen den Deckel mit den WInkeln am Topf gut festziehen.

Für den Sensor wird eine 30cm lange Tauchhülse mit 1/2″ Gewinde verwendet. Ich habe die Hülse unten aufgesägt, damit der Sensor direkten Kontakt mit der Würze hat.

Links:
https://zwieselbrau.wordpress.com/2018/04/27/50l-brauanlage-maischpfanne/
https://www.amazon.de/febi-bilstein-17086-Scheibenwischermotor-Wischermotor/dp/B006DHR1BU/
https://www.amazon.de/gp/product/B00OFTDF1S
https://www.cutworks.com/de/
https://github.com/sky4walk/brauRuehrwerk
https://www.amazon.de/febi-bilstein-17092-Scheibenwischermotor-Wischermotor/dp/B0068M3RCC/
https://www.amazon.de/SN-Distanzmutter-Distanzbolzen-6-kant-verzinkt/dp/B076Y9FKWT
https://www.amazon.de/BIAT-Gewindestange-Stahl-galvanisch-verzinkt/dp/B07YB8S4YM
https://www.amazon.de/Federstecker-einfach-Federvorstecker-Federsplinte-HEAVYTOOL/dp/B078SFY3HB
https://www.amazon.de/Tauchh%C3%BClse-Edelstahl-Einbaul%C3%A4nge-Temperaturf%C3%BChler-Heizung/dp/B088V82XRF/ref=sr_1_1
https://zwieselbrau.wordpress.com/2016/09/14/ds18b20-sensor-fuer-tauchhuelse-anpassen/

4 Kommentare zu „50L Brauanlage – Rührwerk

  1. Hallo André,
    ich bin zufällig auf Deine sehr schön gemachte Homepage gestoßen – vielen Dank für die ausführliche Vorstellung Deines Edelstahl-Rührwerks!
    Da ich mich auch seit etlichen Jahren zum Kreis der „Hobbybrauer“ zähle, stand ich natürlich früher oder später ebenfalls vor der Frage: ein Rührwerk kaufen oder eines selber bauen. Ich habe mich dann für die Eigenbau-Variante entschieden und wollte dabei bewusst nicht einfach nur ein vorhandenes Rührwerk „nachbauen“ sondern das Ganze von Grund auf konzipieren und auch zu 100% selbst bauen. Insofern ist nicht alles perfekt – aber eben selbst gemacht. Vieles an meinem Rührwerk ist sicherlich zum Maische Rühren nicht unbedingt notwendig – aber ich wollte bewusst ein „etwas anderes“ Rührwerk bauen 🙂 Falls Du Interesse an dem Ergebnis (natürlich ebenfalls in Edelstahl) hast – hier findest Du alles dazu in Text, Bild und Ton:
    https://www.ralf-krenzke.de/ruehrteufel/
    Viele Grüße – Ralf

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    1. Nur kurz zur Info – meine obige Homepage hat mittlerweile eine neue Adresse, ist neu strukturiert, inhaltlich verbessert und auch mehrsprachig. Ab sofort ist alles unter
      https://www.hobbybrauen.eu/ zu erreichen.
      Viele Grüße – Ralf

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  2. Das Maischen dauert etwa 2,5 Stunden. Hast Du den Motor schon getestet, er wird ganz schön heiß werden. Ich habe den gleichen Motor an der Schrotmühle und nach knapp 30 Min Laufzeit kann ich den Motor nicht mehr anfassen. Die Stromaufnahme beim Schroten liegt zwischen 2 und 4 Ampere. Ich kann mir vorstellen, dass sie beim Maischen um einiges höher ist. Dein Paddel wird auch mächtigen Widerstand erzeugen.

    Gruß der Alexbräu

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    1. Hi, danke für den Hinweis. Bisher bin ich davon ausgegangen, dass 30W reichen dürften. Es gibt noch einen Schweibenwischermotor febi bilstein 17092 mit 40W. Beim Paddel bin ich gerade nochmal am Überarbeiten. Da sollen noch Öffnungen rein. Ich denke, ich muss erstmal Erfahrungen damit sammeln.

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