Für Biere aus dem Hobbybraubereich ist es ziemlich normal, dass sie trüber sind und am Flaschenboden ein gewisser Satz abgestorbener Hefe, Eiweißpartikel und sonstige Trubstoffe sedimentiert liegen. Diese können je nach Brauzutaten und Maischevorgänge zwar stark reduziert werden, aber es liegt doch immer noch etwas am Flaschenboden rum. Grosse Brauereien pressen das Jungbier durch Schichtfilter hindurch, verwenden Klärungsmittel, wie Kieselgur, Irish Moos oder andere Zutaten oder drücken das Bier in KEGs um. Doch für den Hobbybrauer ist das entweder zu teuer oder unbeliebt Zusatzmittel zu verwenden.
Bisher habe ich versucht mein Bier immer durch Kälteklärung 1-5°C der Flaschen oder Fässer über einen gewissen Zeitraum zu klären. Das Sediment sammelt sich dann soweit auch ganz gut am Boden und bleibt dort. Allerdings muss dann beim Einschenken und Lagerung einiges beachtet werden. Schön wäre es eben, wenn gar nicht mehr so viel Sediment in der Flasche anfallen würde. Und hier bin ich auf das „Cold Crashing“ gestossen. Dabei wird nach der Hauptgärung nochmal in ein anderen Behälter umgefüllt und dieser auf 1-5°C für ein paar Tage (2-3 Tage) abgekühlt.
Anschließend fülle ich dann erst in Flaschen zur Nachgärung um. Zurück bleibt dann nochmal ein Satz anTrubstoffe zurück. Das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen. Auch bleibt noch genug Hefe zur Nachgärung übrig, auch wenn es etwas länger dauert. Ein Nachteil ist, dass es einen etwas grösseren Verlust des Jungbieres durch das öftere Umfüllen gibt. Wichtig dabei ist, beim Umfüllen sehr sauber zu arbeiten.
Ein Blick in die Flasche zeigt, dass es kaum noch Ablagerungen gibt. Einen weiteren Schritt werde ich beim nächsten Brauen ausprobieren, die Bierwürze schnell mit Kühlspirale abzukühlen und dann den Kalttrub filtern.
Links:
https://zwieselbrau.wordpress.com/2018/09/07/braurezept-dunkles-fraenkisches-bier/
https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic.php?t=1474