Braurezept: Irish Red Ale (English Porter)

Der Oktober ist der irische Monat für mich. Erst hab ich den Cider angesetzt und nun gibt es dazu passend ein Irish Red Ale. Die Hauptzutat ist dabei Pale Ale Malz.

Zutaten für 40L Würze:

  • Pale Ale Malz 7,36kg (5,5 – 7,5 EBC)
  • Cara Crystal  0,64kg (120 EBC)
  • Sauermalz 0,16kg (3-6 EBC)
  • US Fuggles, ca. 3,5 % Alpha – 120 g Pellets TYP 90
  • Wyeast #1318 – London Ale III – Flüssighefe

Rezept:

  1. Einmaischen bei 64-66°C bei 32L Wasser
  2.  Kombirast 64-66°C 50 Minuten
  3. Abmaischen 76°C
  4. Bitterhopfen nach 10Min  82g Fuggles
  5. Flavourhopfen nach 70Min 20g Fuggles
  6. Aromahopfen nach 5 Min 20g Fuggles
  7. Kochzeit insgesamt 90Min

(Rezept für BrausteuerungV3 und Brauprotokoll)

Zur Vorbereitung hab ich diesmal die Tauchhülse für den Thermosensor verwendet, damit sich das Kabel nicht wieder um die Rührstange wickelt, wie beim letzten Mal.

Dafür habe ich Wärmeleitplaste für eine bessere Wärmeübertragung verwendet und damit der Sensor in die 30cm lange Hülse hineinpasst, habe ich den Schrumpfschlauch abgemacht.

Anschliessend die Hülse in die Öffnung am Deckel gesteckt und mit einer G1/2″ Mutter auf der Rückseite befestigt.

Für die ca. 8kg Malz habe ich die vierfache Menge des Gewichts an Wasser genommen. Dabei entsprechen 20cm Höhe im Topf 32L Wasser.

Das Rezept ist eine Kombirast, die glaube ich für englische Biere typisch ist. Eigentlich würde das Abmaischen so laufen, dass man während des Klarlaufens beim Läutern die Temperatur der Vorderwürze mit Zugabe von 84°C heißem Wasser von 65°C auf 76°C erhöht. Doch das war mir zu aufwendig und ich hab einfach auf 76°C aufgeizt und dann durch eine Würzepumpe die Vorderwürze klar laufen lassen. Beim Läutern dann noch mit 76°C heissem Wasser überschwänzt .

Die Flüssighefe habe ich bereits einige Tage vorher gestartet.

Das Malz hat sich durch meinen neuen Rührer ziemlich schnell verteilt. Dieser dreht sich mit 40 Umdrehungen/Minute.

Nach 50 Minuten Kombirast war dann Jodnormal erreicht. Auch der pH-Wert lag bei ca. 6.

Mit einer Würzepumpe habe ich die Flüssgkeit klar laufen lassen.

Während des Klarlaufens habe ich mir ein Weisswurstessen mit einem sehr gut gewordenem selbergemachtem dunklen fränkischen Bier zur Mittagszeit gegönnt .

Anschließend noch mit 6L überschwänzt.

Bei 70°C hatte ich 11°P. Bei einer auf 20°C geeichten Bierspindel entspricht das ca. 16,32°P.

Dann ging es weiter zum Kochen.

Nach 10 Minuten kochen kämen eigentlich 82g Fuggles als Bitterhopfen hinzu. Ich hatte aber nur 100g insgesamt und das wäre zu wenig. Deswegen hab ich lediglich 60g Fuggles und 10g Northern Brewer (9%) genommen.

Nach weiteren 70Minuten kamen dann 20g Fuggles als Flavorhopfen und dann nach weitern 10Minuten 20g Fuggles als Aromahopfen hinzu.

Nun hab ich den Whirlpool gestartet und 8 Flaschen für 4L Speise gründlich gereinigt und desinfiziert.

Zunächst habe ich die Speise in die 8 Flaschen gefiltert heiss abgefüllt.

Und dann den Würzekühler angeschlossen.

Nach ungefähr 20 Minuten war die Würze auf 40°C bereits abgekühlt. Danach wurde abgefiltert in zwei 20L Eimern.

Bei ca 30°C hatte ich 12°Plato (korrigiert auf 20°C geeichte Spindel ~ 12,69°P). Die Hefe ich hab ich in ein Glas umgeschüttet.

Die Hefe hab ich dann auf zwei Eimer verteilt und belüftet. Anschließend die Eimer verschlossen mit Gärspund in den Keller bei 21°C gestellt.

07.10.2018 – Hefe startet:

Die obergärige Hefe hat ihre Arbeit schon gut begonnen.

11.10.2018 – Cold Crash

Leider passt in meinen Kühlschrank nur ein 20L Eimer hinein. Deswegen muss ich den Cold Crash zweimal mit je einen 20L Eimer  hintereinander machen.

Erstmal das eine Jungbier in einen anderen Eimer umfüllen, damit die bisher abgesetzten Trubpartikel rausgefiltert sind.

Anschließend das Jungbier im neuen Eimer in den Kühlschrank bei 3°C gestellt.

Damit die Kühlung gut funktioniert, hab ich zur Unterstützung noch Kühlakkus aus dem Gefrierfach verwendet. Der Eimer bleibt nun für den Cold Crash ca 24-48h im Kühlschrank.

13.10.2018 – Abfüllen und Cold Crash Teil 2

Zunächst hab ich einen zweiten Eimer gründlich gereinigt und mit Spiritus desinfiziert. Anschließend 2L Speise vorgelegt und in den Eimer mit Schlauch umgefüllt. Im Übrigen verwende ich ein Zellulosetuch, um das Bier in den Schlauch anzusaugen, so dass keine Kontamination durch den Mund passiert.

Das 10L NC Keg hab ich vorher gründlich ausgewaschen und mit Spiritus alles desinfiziert. Die Ventile hab ich abgeschraubt und auch die zwei Degen darin gereinigt.

Aufgefüllt habe ich dann bis zur höhe vom kurzen Degen und anschließend den Deckel verschlossen. Auf die Gaskupplung hab ich einen Gärspund gesteckt und das Spundventil ganz reingedreht, so dass kein CO2 früher entweicht. So kann ich auch beobachten, wie die Nachgärung ankommt.

Zusätzlich hab ich noch ein Partyfass gefüllt. Dieses hat zusätzlich noch einen Hahn am Boden, so dass aus dem Fass auch ohne Zapfanlage ausgeschenkt werden kann.

Jetzt hab ich den zweiten Eimer für Cold Crash vorbereitet. Dazu hab ich auch wieder einen zweiten Eimer gründlich gereinigt und darin umgefüllt, so dass die abgesetzte Hefe zurückgeblieben ist.

Anschließend das zweite Fass zum Cold Crash in den Kühlschrank gestellt und Kühlakkus dazu gepackt. Die Kühlakkus wechsle ich hin und wieder durch einen zweiten Satz aus dem Gefrierfach ab.

15.10.2018 – Abfüllen Teil 2

Jetzt war der letzte Eimer 48 Stunden beim Cold Crash bei unter 5°C im Kühlschrank und das Jungbier kann nun zur Karbonisierung und Nachreifung abgefüllt werden. Wieder hab ich dazu erstmal einen neuen Eimer mit 2L Würze als Speise für die Hefe vorgelegt.

Wie man sieht ist im Cold Crash noch ganz schön was hängen geblieben.

Anschließend hab ich in ein 5L Partyfass und 31 0,5L Flaschen abgefüllt. Insgesamt komme ich damit auf eine Biermenge von 36L.

Das Refraktometer zeigt einen sehr hohen Wert von 9,5°Brix (5,4°P alkoholkorrigiert) an. Allerdings ist das mit Speise gemessen. Deswegen ist diese Messung nicht besonders aussagekräftig.

Auf dem vor zwei Tagen abgefüllten Keg hat sich bereits ein Druck von 1Bar aufgebaut. Jetzt lass ich das Jungbier erstmal die nächsten 10 Tage bei 21°C Nachreifen. Danach hoffe ich, dass die Temperaturen draussen einigermassen runtergehen, um das Bier mit einer Kaltreifung weiter zu klären zu können.

Die Sudhausausbeute[%] liegt bei 57%. Allerdings hat man bei Pale Ale Malz eine Malzextraktausbeute von ca. 82%. Somit liege ich bei der Anlage bei ca. 70%. Allerdings hätte ich vermutlich beim Läutern durch mehr Nachgüsse noch mehr herausholen können.

01.11.2018 – Umdrücken und erster Test

Nachdem nun das Bier über einige Zeit in der kälte Stand und dort sich weiter klären und reifen konnt, habe ich das 10L Keg in ein anderes Fass umgedrückt. So blieb noch etwas Sediment zurück. Dabei hab ich mir es nicht nehmen lassen auch gleich einmal eine Flasche zur Probe aufzumachen.

Man erkennt klar die rötlich braune Färbung. Der Schaum ist mittel aber feinporig. Das Aroma ist leicht malzig süßlich und der Fuggles kommt leicht heraus. Der Geschmack ist malzig und feinperlig. Ein sehr süffiges vollmundiges Bier. Leider kenne ich den originalen Geschmack von einem irischen Red Ale nicht, aber wenn es genauso schmeckt, wie mein nachgebrautes, dann ist es ein sehr leckeres Bier.

19.02.2019 – Leer

So, das letzte Fass ist geleert worden. Lecker war es. Aber jetzt wird es Zeit für eine neue Füllung.

Links:

Klicke, um auf Gebrauchsanweisung%20fuer%20Hefekulturen%20von%20Wyeast.pdf zuzugreifen

https://zwieselbrau.wordpress.com/2017/06/21/refraktometer/
https://zwieselbrau.wordpress.com/2017/04/26/berechnung-der-schuettung/
https://zwieselbrau.wordpress.com/2016/03/30/mikrosikaru-brausteuerung-v3-bluetooth/
https://raw.githubusercontent.com/sky4walk/brew_recipes/master/IrishRedAle.bml
https://github.com/sky4walk/brew_recipes/raw/master/IrishRedAle-BrausteuerungLog_01.01.2000.csv

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