Kühlfach selber bauen

Da ich nun mit meiner neuen 50L Maischeanlage mehr Bier herstellen möchte, ist es unumgänglich auch im Kühlbereich aufzurüsten. Leider sind meine zwei kleinen Kühlschränke bei der Herstellung von untergärigem Bier schon ausgelastet. Bevor ich nun mir eine teure Kühltruhe kaufe, wollte ich einmal austesten selber eine Kühlbox mit Peltier Elementen für ein 10L Keg zu bauen.

Der Durchmesser des Kegs sind 23cm und die Höhe mit Spundventil 41cm. Zusätzlich kommt noch der Kühlkörper mit Lüfter des Kühlaggregates von 3,5cm hinzu. Somit ergibt sich eine minimale Innenraumgrösse (BxTxH): 23cm x 23xm x (41cm+3,5cm). Mit etwas Puffer sind das 25cmx25cmx45cm (BxTxH).

Konstruktion:

Zwei Bodenplatten 35cm x 35cm

Vier Seitenwände 30cm x 45cm:

Die vier zusammengeklebten Seitenwände umfassen das Keg.

Materialien:

Gummiband

Abdichtband

Montagekleber

Vier M4 x 80mm Schrauben

Zwei 40mm x 40mm x 51mm Kupferblöcke oder Aluminium

Wärmeleitpaste

Vier XPS Dämmplatten 1200mm x 600mm SF 25mm aus einem Baumarkt. Leider gab es keine 50mm dicken Dämmplatten und so war die Idee zwei Platten jeweils bündig zusammen zu kleben.

Peltierkühler mit zwei Peltierelementen und 120W Netzteil

Zusammenbau:

Acht Seitenwände und vier Boden-/Deckenplatten ausgeschnitten.

In die zwei Deckenplatten ziemlich mittig die Aussparungen für die zwei Kupferblöcke mit einem Taschenmesser herausgestochen. Der Abstand der zwei Blöcke beträgt 55mm. Anschließend werden die zwei Deckenplatten überlappend mit dem Montagekleber zusammengeklebt. Die Kupferblöcke dienen der Wärmeübertragung vom Peltier in den Kühlraum.

Die Kupferblöcke müssen auf 51mm gekürzt werden. Eigentlich sollten 50mm reichen aber lieber etwas länger halten als zu kurz.

Nachdem die gleichen 25mm Wandteile zu 50mm Wandteile zusammengeklebt sind, kann das Gehäuse zusammengeklebt werden.

Die Verbindungen werden noch einmal extra mit Montagekleber oder Silikon versiegelt, so dass keine Luftverbindung nach aussen besteht.

Auch die äusseren Spalte sind mit dem Montagekleber alle verschlossen. So sollte keine Luftaustausch möglich sein. Oben, wo der Deckel aufliegen soll ist eine dicke Silikonschicht aufgetragen.

Diese wird mit Frischhaltefolie abgedeckt und der Deckel darauf gelegt und festgepresst.

 

Das Ergebnis ist eine glatte Fläche zum Deckel hin. Nach einem Tag trocknen kann die Folie vorsichtig abgezogen werden.

In den Deckel sind die Kupferblöcke eingelassen und mit Montagekleber festgeklebt worden. Auch die Spalte dazwischen sind alle verfugt.

Der Deckel wird mit Isolierband abgedichtet. Dies soll den Deckel abdichten.

Auf die Aussenseite wird der grosse Kühlkörper befestigt, der für die Abfuhr der warmen Luft sorgen soll. Damit die Wärme gut leitet, wird auf die Peltierelemente und die Kupferblöcke Wärmeleitpaste aufgetragen.

Die 8cm M4 Schrauben werden durch den Deckel durchgestochen. Dies kann erstmal mit einem dünnen Schraubenzieher vorgebohrt werden. Wichtig ist, dass dies ziemlich gerade geschieht.

Auf der Rückseite vom Deckel werden dann die kleinen Kühlkörper mit den Lüfter an den M4 Schrauben befestigt. Damit auch hier die Wärmeübertragung gut funktioniert, muss auch hier Wärmeleitpaste dünn aufgetragen werden. Anschließend werden die Kühlkörper festgeschraubt. Aber vorsichtig festziehen, damit die Peltierelemente nicht zerbrechen. Die kleinen Kühlkörper sollen die Luft in der Isolierbox abkühlen.

Am grossen Kühlkörper werden nun die Lüfter befestigt. Wichtig dabei ist, dass die Drehrichtung der Ventilatoren so ist, dass die Luft wegbewegt wird. Auf der Unterseite des Deckels werden die Stromkabel der kleinen Lüfter zusammengelötet und durch ein kleines Loch nach oben weggeführt.

Anschließend werden auf der Deckeloberseite die Stromkabel mit den 12V Anschlüssen des Netzteiles verbunden.

Anschließend wird der Deckel einfach auf die Isolierbox gelegt und mit einem Gummiband fest verschlossen. Zusätzlich ist noch ein Temperatursensor zwischen Isolierbox und Deckel durchgeführt.

Der erste Test zeigt, dass relativ schnell nach Bestromung die Kühlbox bis unter den Gefrierpunkt abkühlt. Ein externer Temperaturregler, wie den ich an meinem Kühlschrank habe, würde nun die gewünschte Temperatur regeln können.

Jetzt kann mein Keg wunderbar bei gewünschter Temperatur kalt gestellt werden.

Links:
https://itzwieseltal.wordpress.com/2018/06/15/kuehlen-mit-peltier-element/
https://zwieselbrau.wordpress.com/2018/09/26/nc-kegs-teil-1-die-ausruestung/

https://zwieselbrau.wordpress.com/2017/07/18/gaerfuehrung-im-kuehlschrank-mit-externen-thermostat/
https://www.amazon.de/Metall-Aluminium-Vierkant-AlCuMgPb-Drehqualit%C3%A4t/dp/B01EYCH58O

2 Kommentare zu „Kühlfach selber bauen

  1. Servus André,
    sieht nach einer coolen Lösung (im wahrsten Sinne des Wortes) aus. Nutzt Du die Konstruktion noch? Wenn ja, dazu ein paar Fragen:
    – Wie kalt kommst du mit dieser Kühlung mit dem Keg drin?
    – Wird das Keg so auch gut gekühlt oder bleibt die Kühle nur im oberen Bereich (da das Keg ja fast die Box ausfüllt?
    – Welche Leiterblöcke empfiehlst du, besser Kupfer oder Aluminium?
    Abschliessend: Wenn Du es nochmal bauen würdest, würdest du es genauso bauen oder was würdest Du ändern/ verbessern?
    Danke für ein kurzes Feedback und weiterhin gut Sud
    Marc

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    1. Hi Marc, also der Kasten kühlt so relativ zügig auf -2°C ab. Ich glaube, er konnte noch tiefer kühlen und das bei 21°C Aussentemperatur. Durch die Lüfter wird ziemlich schnell die Wärme darin herausgeführt und so auch an tiefer liegenden Stellen schnell kalt.
      Ich verwende ihn aber nicht mehr, da ich jetzt einen extra Kühlschrank habe. Das ist damals eher aus der Not heraus entstanden.
      Ich würde Aluminium nehmen, ist glaube ich vom Leitwert besser.
      Wenn ich es nochmal bauen würde, dann würde ich es so bauen, dass man damit auch zapfen kann und die CO2 SodaStream Flasche reinpasst, also etwas grosser.
      Schönen Gruß André

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