Emil Hopf kam am 27.10.1860 in Nürnberg zur Welt. Seine Eltern Sofie und Joseph Hopf führten den Hopfenhandel Hopf & Söhne. Er engagierte sich in der Naturhistorischen Gesellschaft, war Schatzmeister beim ersten internationalen Kongress für Schulhygiene, war im Ausschuss des Deutschen Luftfahrtvereins und war in der Freimauerer-Loge „Joseph zur Einigkeit“ tätig. Er stiftete unter der wohltätigen Stiftung „Hilfe zur Selbsthilfe“ (Zedaka) das Mittelfränkische Blindenheim.
Der Hopfenhandel entstammte Emils Großvater Löb aus Uhlfeld. Dort lebten wegen der 350 Jahre andauernden Verbannung aus Nürnberg durch König Maximilian (1499) viele Juden. Der Aischgrund zählte bis Mitte des 19. Jahrhundert zu den bedeutendsten Hopfenanbaugebieten in Bayern und weil Juden strengen Berufsverboten unterlagen war dies eine rentable Einnahmequelle. Bis zur Zerschlagung der gemeinsam mit Hesselberger und Krakenberger geführten Unternehmen 1938 durch die Nationalsozialisten war das „grüne Gold“ die Haupteinnahmequelle der Familie Löb.
Nach der Bannfrist 1850 strömten wieder jüdische Familien nach Nürnberg hinein. Löb gründete 1854 mit seinen Söhnen Seligmann und Joseph die Firma Hopf & Söhne in Nürnberg. In dieser Zeit sieg auch die Nachfrage nach Bier und damit auch nach Hopfen. Nürnberg hatte dabei eine verkehrsgünstige Lage inmitten der Anbaugebiete. Der Hopfenhandel lag in Nürnberg in der Karolinenstrasse und dem Hallplatz (Bild unten zeigt Hopfenmarkt am Hallplatz ).
Die Anzahl der Juden unter den Hopfenhändlern in Nürnberg war wegen den Berufsverboten jenseits bankgeschäfte und Handel sehr hoch. Löb war Mitbegründer der israelitischen Kultusgemeinde in Nürnberg und damit sehr angesehen.
Der letzte Firmensitz von Hopf & Söhne ab 1910 lag in der Wildhalmstrasse 4 Nürnberg. Nach dem Höhepunkt des Hopfenhandels in Nürnberg um 1900 kam immer mehr Konkurrenz aus USA und der Hallartau. Dazu kam noch der erste Weltkrieg. Deswegen fusionierte die Firma mit Krakenberger und Hesselberger 1923, die sich auch am Weltmarkt bis zur Arisierung halten konnte.
Im 19. Jahrhundert entstanden die Villen des neuen reichen Bürgertums. In der Blumenstrasse 17 Nürnberg errichtete Gregor Richter für die Familie Emil und Lilli Hopf 1895 ihre Villa. Emil Hopf starb 1920 und seine Frau Elisabeth (Lillie) Hopf 1932. Bayern enteignete 1941 die Villa. Ihre Kinder flohen nach Holland und USA. Einige starben im Konzentrationslager andere verarmt in den USA.
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