Brauhaus Schober Zirndorf

Wenn für jemanden sein Beruf auch Berufung ist, dann hält einem der Ruhestand nicht auf, weiterhin seiner Leidenschaft zu folgen. So ist es auch beim ehemaligen Braumeister der Patrizier Brauerei Herrn Schober. Dieser befindet sich ebenfalls im Unruhestand und betreibt in Zirndorf (Saarbrückener Straße 2, 90513 Zirndorf) in seiner Garage eine kleine Brauerei.

Dort hat er sich in seiner Garage eine kleine Brauerei eingerichtet und braut dort verschiedene Biersorten, die er dann auf lokalen Festen sowie über kleinere Bierläden verkauft.

Die Tür zu seinem Sudhaus steht für jeden Interessierten offen. Nach einer telefonischen Anmeldung zeigt er sehr gerne Neugierigen seine gut durchorganisierte kleine Bierfabrik und erklärt geduldig und mit Hingabe jedem die Kunst des Bierbrauens. Dazu kommen noch zahlreiche witzige und interessante Anekdoten aus der Zeit als Berufsbrauer.

Alle notwendigen Brauutensilien passen in seine Garage hinein. Es sieht nicht so aus, als ob dies Standardhardware eines grossen Brauausstatters wäre. Dies sind eher teilweise zweckentfremdete Geräte, die nun ihr Dasein als Brauanlage verrichten.

In diesem 150L fassenden Maischekessel wird elektrisch die Bierwürze erwärmt. Dabei unterstützt das Rühren ein selbstgebautes Rührwerk, bestehend aus einem Scheibenwischermotor.

Für Herrn Schober macht es keinen Sinn die Drehzahl des Rührwerkes zu regeln. Es läuft stetig durch, damit in der Maische eine homogene Temperaturverteilung herrscht.

Zum Läutern wird die Maische über einen grossen Auslasshahn in eine benachbarte Edelstahlkiste abgelassen.

Diese hat ebenfalls bodennah einen Auslasshahn, so dass der Treber sich absetzten kann und etwas weiter oben die Würze abgepumpt werden kann. Diese kommt dann in den hinteren Kochtopf zum weiteren Kochen. Auf einen Whirlpool wird dabei verzichtet und die Bierwürze wird von oben in den Gärbottich abgepumpt.

Im Gärbottich wird offen vergoren. Gekühlt wird dabei mit einem Milchkühler. Die spindel zeigt Herrn Schober dabei den Vergärungsgrad an.

Nach der Haupgärung wandert das Jungbier in die hinteren Tanks.

Diese haben jeweils einen Anschluss für einen Zwickelhahn mit ein paar Zentimeter Abstand vom Boden, so dass beim Abfüllen in Fässer die abgesetzte Hefe im Tank zurückbleibt. Der Spunddruck kann dabei oben am Tank eingestellt werden.

In die Fässer kommt zum Hopfenstopfen der Hopfen in Nylonstrümpfen verpackt direkt hinein und verbleiben dann auch dort. Das gibt dem Bier ein wunderbares Hopfenaroma.

Eine eigene Station zum Flaschenabfüllen hat auch noch Platz in der Garage gefunden. Das Bier wird unfiltriert abgefüllt und auch nicht pasteurisiert. Daneben steht noch ein Würzekühler. Alle Geräte stehen dabei auf Rollen, um sie dynamisch je nach Anwendung umzupositionieren.

In einem kleinen Nebenraum befindet sich ein selbstgebauter Kühlraum. Dieser ist mit Holz und Dämmwolle isoliert und hat auch eine kleine selbstgezimmerte isolierte Tür. Dort findet die Nachgärung und Reifung des Bieres in Fässern statt.

In der Garage befindet sich dabei das Kühlaggregat für den Kühlraum.

Damit die zurückgebrachten Flaschen wieder sauber befüllt werden können ist auch noch eine kleine Flaschenspühlmaschine in der Garage verbaut.

Es ist schon erstaunlich, was so alles in eine Garage hineinpasst. Andere haben ihr Auto darin stehen, andere eben eine Brauerei. Ich glaube, ich würde mich auch lieber für letzteres entscheiden. Herr Schober ist der Hobbybrauszene sehr zugetan und ist jederzeit bereit sein Wissen mit anderen zu teilen und zu unterstützen.

Natürlich muss auch das Ergebnis dieser Werkstatt getestet werden und so habe ich mir vier Sorten seiner Gerstenerzeugnisse mitgenommen. Dabei handelt es sich um ein helles, dunkles, rotes und  hopfengestopftes Bier.

Probiert habe ich gleich einmal das rote Bier. Es ist leicht malzig, sehr süffig, hat eine gute Schaumkrone. Besonders daran ist aber der gute Aromahopfen, der in die Nase strömt. Dabei ist das Bier nur im Abgang leicht bitter. Ein wirklich handwerklich sehr gutes und bemerkenswertes Produkt. Genau so stelle ich mir ein gutes Bier vor.

Auch ein sehr leckeres und aromatisches Bier ist das hopfengestopfte Hopfengold von Schober. Der Hopfenstrumpf bleibt dabei die ganze Zeit im Lagerfass.

Links:
https://www.bier.by/brauerei-guide/brauerei-schober-1.3502444
https://www.fuerthwiki.de/wiki/index.php/Patrizier_Br%C3%A4u
https://www.google.de/maps/place/49%C2%B026’40.9%22N+10%C2%B057’40.5%22E/@49.444692,10.9606998,19z

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