Raitersaich ist ein kleines ruhiges Dorf nahe Roßtal im Fürther Landkreis. Bisher gab es noch nie eine Brauerei dort, bis Bernd sein Hobby professionalisierte und eine Brauerei in einem kleinen ehemaligen Milchhäuschen im Jahr 2020, nach zweijähriger Umbauzeit einrichtete. Seither hat Raitersaich die Brauerei Aichbräu.
Das Sudhaus ist relativ kompakt gehalten mit seinen 14qm, doch es ist ausreichend, um darin 100L Bier auf einmal herstellen zu können.
Dabei wird zweimal gemaischt, um auf diese Menge Bier zu kommen. Zunächst wird in der oberen 75L Maischepfanne die Maischrasten (62°C, 72°C und 78°C) durchlaufen, um dann anschließend den Sud im unteren Thermoport zu läutern.
Dabei heizt eine 5kW Hendi Kochplatte den Maischesud bis zum Abläutern auf.
Das System ist so träge, dass keine spezielle Temperaturregelung benötigt wird und an der Heizplatte die passende Heizleistung eingestellt werden kann.
Danach läuft die Maische komplett in den 80L Thermoport und ein zweiter Sud kann angesetzt werden. Die ersten zwei EImer Vorlauf werden für den nachfolgenden Sud verwendet.
Dann wird erstmal die Würze im Kreislauf am Thermoport klar gepumpt. Das kleine Becken mit dem Füllstandsschalter verhindert, dass ein Sog an dem Treberfilter durch die Pumpe entsteht.
Sobald die Würze klar ist, wird sie in den 120L Sudkessel gepumpt. Dieser hat einen Heizstab mit 9kW Leistung.
Mit den Nachgüssen von beiden Maischen entsteht eine 120L Würze in der Sudpfanne. Dabei stammen die Nachgüsse aus einem der Milchtanks, die eine schon vorher im Sudkessel erwärmte Nachgusswassermenge mit ca 60 – 70°C enthält. Es wird mit deíesem Verfahren eine Sudhausausbeute von 70% erreicht.
Nach dem Kochen wandert die Würze in die 250L oder 120L Milchtanks, die mit jeweils einen der Milchkühler abgekühlt werden.
Durch das Flügerrad der Milchkühler bleibt die angesetzte Würze stets von unten nach oben in Bewegung und die Z001 Hefe (Braupartner) kann optimal arbeiten.
Weiter befindet sich in dem gleichen Raum noch eine Kühlschrank für die Hefe und eine Flaschen Abfüllstation, die mit einer Leitung aus dem Kühlraum daneben versorgt wird. Das Bier wird anschließend bei 2% vor scheinbarem ENdevergärungsgrad in 0,5Bar Fässer grüngeschlaucht.
Wichtig für eine Genehmigung vom Gewerbeamt für eine Brauerei sind auch das Vorhandensein von zwei Waschbecken mit Kalt- und Warmwasser. Das Warmwasser kommt aus einem Durchlauferhitzer im WC-Bereich.
Weiterhin hat das Sudhaus auch einen Bodenablauf und einen rutschfesten Boden (Epoxidharz R10-R12). Die Räume sind bis zur Decke gefliesst und die Decke selber besteht aus PVC.
Zum idealen Säubern sind die Ecken dazu auch abgerundet.
Im Nebenraum dahinter befindet sich das 3qm grosse Kühlhaus, das mit 9-12°C arbeitet.
Ein Raum weiter ist eine für eine Brauerei zwingend vorgeschriebene Toilette eingerichtet und die enstprechenden Stromsicherungen. Bereits ein 430V/32A Anschluss war vorhanden. Auch diese Räume sind alle deckenhoch gefliesst worden. Alle Räume haben weiterhin Kunststoffenster.
Die Räume wurden mit der Baubehörde vom Landesamt besprochen und abgenommen. Dabei gab es mehrere Baubegehungen. Auch eine Nutzungsänderung musste beantragt werden. Auch der Emissionsschutz beim Maischen musste in Betracht gezogen werden, welche Wassermenge dabei verdampft.
Am Ende gab es auch ein leckeres Aichbräuer Kellerbier zum Testen. Schön wieder einen neue Brauerei in unserer Nähe begrüßen zu dürfen.
Links:
https://www.raitersaicher.de/aichbr%C3%A4u-biere/
https://www.google.com/maps/place/49%C2%B022’14.9%22N+10%C2%B050’35.7%22E/@49.370804,10.8410623,17z