Hefe – Unter dem Mikroskop

Manche Brauereien schauen sich die gerade vergärendeHefe im Labor unter einem Mikroskop an, um zu sehen, wie aktiv sie ist. Dabei werden die lebenden Hefezellen gezählt. Ist diese Zahl unter 4/5, dann ist die Hefe soweit mit dem Gärpprozess durch und das Bier kann zur Reifung. Auch kann man durch EInfärbung mit Methylblau erkennen, wie verunreinigt eine bereits länger geführte Hefe ist. Ich weiss nicht, ob das für Hobbybrauer wirklich relevant ist, aber sollte man ein einfaches Durchlichtmikroskop im Kinderzimmer stehen haben, dann lohnt es sich durchaus mal die kleinen Helferpilze bei der Arbeit zu beobachten.

Wichtig für die Arbeit ist eine sterile Umgebung. Zum Reinigen der Materialien kann man 70-80% Alkohol zum Sterilisieren verwenden (hier verdünnter Spiritus). Um eine einigermassen keimfreie Luft zu haben, braucht man noch einen Bunsenbrenner. Dieser erzeugt in seiner nahen Umgebung einen gewissen Luftstrom nach oben und bildet dazu noch eine keimfreie Umgebung, so dass keine Verunreinigungen in der Luft die Kontaminationen mit ungewollten Keimen und Pilzen aus der Umgebungsluft verursacht werden. Ausser dem Mikroskop braucht man Objektträger für das zu untersuchende Präparat.

Und zur Stabilisierung auf dem Objektträger braucht man Abdeckgläser.

Wenn man gerade keine aktive Hefe im Gärstadium hat, dann muss man sich schnell selber eine ansetzen. Ich hab natürlich gleich Biertrockenhefe verwendet.

Einfach etwas handwarmes Wasser mit Zucker und dazu Trockenhefe vorsichtig einrühren. Anschließend ca. 15 Minuten abgedeckt stehen lassen.

Nun kann die Hefe mit einer Pipette entnommen werden und zum Beispiel auf einen Nährboden aufgetragen werden.

Damit kann man die Hefe lagern und sie weiter vermehren lassen.

Oder man gibt gleich einen Tropfen der Hefeflüssigkeit auf den Objektträger.

Den Tropfen deckt man gleich mit einem Abdeckglas ab, um ihn zu fixieren.

Anschließend legt man den Objekträger mit der Hefe unter ein Durchlichtmikroskop. Hier reicht eines mit einer Vergrösserung bis 1000x vollkommen aus.

Ab einer Vergößerung von 400x sieht man die Hefepilze schon sehr gut. Mit der Zeit nimmt ihre Zellenzahl zu. Doch es bilden sich auch mit der Zeit Gasblasen unter dem Abdeckglas und verhindern etwas die Sicht oder verdrängen die Zellen. So muss man hin und wieder mal eine neue Probe erstellen.

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5 Kommentare zu „Hefe – Unter dem Mikroskop

  1. Hallo Andre, ich kann auf den Bildern keine Hefe erkennen. Nur kleine runde Kügelchen, das könnten auch CO2 Bläschen sein. Die Kulturhefen sind sonst nicht so rund.

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    1. Hallo Hans, also Co2 Bläschen sind das nicht. Diese könnte ich beabachten, wären aber viel größer und wuchsen auch heran. Leider sind die Bilder nicht so optimal geworden. Aber verglichen mit anderen Aufnahmen kommt das schon hin. Vielleicht ist Durchlicht doch nicht das Mittel der Wahl. Schau mal da https://braumagazin.de/article/braufreunde-in-der-hefebank/

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      1. Hallo Andre, es sind auch überhaupt keine Sproßverbände erkennbar nicht eine einzigste. Bei der oebergärigen Hefe hängen mindestens 2 bis 3 Hefen zusammen. Bei der untergärigen sind auch Sproßverbände bzw Sprossungen zu erkennen. Man gibt auch auf den Objektträger eine vedünnte Lauge, damit Eiweißkügelchen aufgelöst werden. Wie stark die Lauge sein muss kann ich nicht mehr sagen.
        Hast Du meine Mail zu dem Abluftventilator gelesen. Ich habe heute das kurze Video zum Ventilator gesehen. Die Gefahr, dass Schaum in den Ventilator gezogen wird ist sehr groß und wenn dann alles verklebt ist hat man Spaß.

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      2. Ich hab die Bilder mit denen verglichen, die ich so gefunden habe, zB der link und da seh ich keinen grossen Unterschied. Verbände sind durchaus zu erkennen und auch diese eiförmige Figur. Man sieht auch den Zellkern, aber leider kommt das im Foto nicht raus, ich musste das mit dem Handy mühevoll abfotografiere. Ich werde mir das heute aber nochmal anschauen, da ich heute nochmal Hefe ansetzen. Danke auch für den Tipp mit der Lauge.
        Oh, zu dem Thema Dunstabzug hab ich nichts bekommen. Ich hab das noch nicht ausgetestet, aber das ist ein gutes Argument mit dem Aufschäumen. Ich bin mir auch nicht sicher, ob ich den Dunstabzug so auf den Topf lege oder etwas darüber.

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      3. Hallo Andre,

        dein Dunstabzugaufbau sieht sehr kompliziert aus. Vor allem sich ich Probleme, wenn der Schaum bis in den Ventilator hochsteigt, was bei einem gewissen Zug schnell möglich ist. Es geht auch ohne Ventilator. Man muss nur darauf achten, dass im Abzug auch ein gewisses Gefälle vorhanden ist, sonst tropft das gesamte Kondensat in die Pfanne zurück.
        Du kannst das Bild und den Kommentar auf Deiner Webseite veröffentlichen.
        Ich wünsche Dir frohe Festtage und bleib gesund.
        Hans
        Dunstabzug bei Hans

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