Brauen mit einer Malzrohranlage am Beispiel des Klarstein Mundschenk XXL

Es gibt verschiedene Möglichkeiten aus Malzgerste Zucker zu gewinnen. Das gängigste Verfahren für den Hobbybrauer ist sicherlich das Maischen in einem Einkocher, wobei die Maische direkt erhitzt wird und durch Rühren der Maische eine homogene Temperaturverteilung erreicht wird. Beliebt ist auch BIAB (Brew in a Bag) Methode. Mit dieser wird die Maische auf Kombirast Temperatur erhitzt und danach für eine Stunde in einem gut isolierten Behälter gehalten (zum Beispiel Thermoport oder Styroporkiste). Eine weitere Methode zu Maischen und die Rasten zu fahren ohne zu rühren sind Anlagen mit einem Malzrohr.

Dabei wird nicht die Maische gerührt, sondern das Maischwasser wird auf die Rasttemperatur erhitzt und durch das Malz in einem extra mit Sieben verschlossenen Malzkorb gepumpt. So bleibt die Würze und der Treber immer getrennt. Dazu zirkuliert es durch ein äußeres Rohr. Das Malz befindet sich in einem innenliegenden Maischekorb, der oben und unten jeweils mit einem Maischesieb verschlossen ist. Dabei gibt es zwei Prinzipien. Bei einem wird das Wasser von oben darauf gepumpt, bei anderen von unten durch die Maische. Für ersteres gibt es Anlagen von Klarstein und für letzteres von Braumeister. Wobei es aber noch viele weitere Hersteller ähnlicher Anlagentypen gibt. Ein Vorteil bei so einer Anlage ist, dass der ganze Maischeprozess mit Läutern und Kochen in einem Topf ablaufen kann und dies noch auf kleinstem Raum. Nachteil ist, dass dei Ausbeute geringer ist. Einmal weil das Malz gröber geschrotet sein muss, weil es sonst durch das Sieb geht und zweitens muss der Hauptguss grösser sein. Diese Form der Anlagen wird auch RIMS (Recirculation Infusion Mash System = Umlauf-Infusions-Maisch-System) genannt. Eine Abwandlung davon sind die HERMS (Heat Exchange ReCirculation Mash System = Wärmetauscher-Umlauf-Maischsystem) Anlagen, bei denen ebenfalls die Würze über das Malz läuft, aber die Würze in durch einen Wärmetauscher in einer extra Heisswasserpfannen läuft.

Hier will ich diese Funktionsweise anhand des Klarsteins XXL Mundschenk (30L Ausschlagwürze) zweigen. Zunächst wird in den Topf mit dem Maischekorb der Hauptguss eingefüllt.

Dann wird die Brausteuerung zum Aufheizen bis EInmaischtemperatir gestartet.

Nachdem der Hauptguss auf Einmaischetemperatur erhitzt wurde, wird das Malz in den Malzkorb geschüttet.

Darauf wird ein Sieb gelegt und der Hahn auf das seitliche Malzrohr gesteckt. Mit diesem wird das Wasser oben auf die Maische gepumpt. Das Sieb ist auch notwendig, falls das Wasser nicht so schnell durchfließt, dass kein Malz mit in das Überlaufrohr zur Heizung herunterfließt.

 
Damit die Pumpe in Gang kommt, gibt es einen extra Schalter, der die Umlaufpumpe in Gang setzt.
 
Schließlich wird noch der Topfdeckel darauf gesetzt.

Mehrere Rasten, also Temperatur, Zeitdauer und Leistung können hintereinander einprogrammiert werden. So kann der komplette Maischevorgang automatisch durchlaufen werden.

Nach und nach sammelt sich oben am Malzrohrende die Flüssigkeit. An einem Hahn kann die Geschwindigkeit des Pumpflusses gesteuert werden. Sollte zuviel Wasser gepumpt werden, so fliesst dies über einen Überlauf in der Mitte ab.

Sobald alle Rasten durch sind, kommt es zum Läutern. Hier spielt der Malzrohrapparat seinen Vorteil aus. Der innenliegende Malzkäfig wird dabei einfach aus dem Maischetopf herausgehoben und über ihn gestellt. So kann die Würze einfach nach unten durch laufen.

Ein Klarlaufen ist auch nicht weiter notwendig, da die feinen Schwebeteile in der Maische sich schon durch das Malzrohr nach oben gewandert sind und der Treberfilter somit gleich einsatzbereit ist.

Lediglich der Nachguss muss in einem Extratopf erwärmt werden. Wer allerdings mit kaltem Nachguss arbeitet, für den ist auch das nicht notwendig.

Die Nachgüsse werden dann oben auf das Maischesieb gegeben.

Sobald die Nachgüsse durch sind, kann auch schon mit dem Kochen begonnen werden.

Der Maischekorb kann nun draussen bleiben.

Für das Hopfenkochen wird ein Hopfensieb verwendet, das einfach in den Topf gehängt wird.

 

Aus meiner Sicht ist das Gerät zum Brauen ein ideales Gerät, wenn man nicht viel Platz hat. Aber auch sonst hat man mit einem Kauf ziemlich viel bekommen. Sonst braucht man ja für das EInkocherbrauen ein axtra Rührwerk, eine Läutervorrichtung und einen eigenen Läuterbottich. Hier ist alles vereint. Die Preisklasse liegt bei den 30L Geräten zwischen 400€ und über 2000€. Zudem gibt es noch zahlreiche Zubehöre, wie Kühlspirale oder -Mantel und Whirlpoolstange.

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