Die größte Menge nach Wasser stellt die Gerste zum Brauen dar. Viele Hobbybrauer bauen Hopfen im Garten für ihre Biere an, aber die Gerste wird meist vernachlässigt. Deshalb wollte ich sie bei mir im Garten auch einmal anbauen und den Wachstum dokumentieren.
Gerste gehört zu den ältesten Getreidesorten, die kultiviert angebaut werden. In der Zeit vor der Sesshaftwerdung sammelten die Menschen die am Boden liegenden reifen Samen der Gräser ein. Doch das war ein mühevolle Arbeit und erbrachte nicht sehr viel. So wurden mit der Sesshaftwerdung auch Gräser kultiviert, die ihre Samen nicht verloren und es somit im Ackerbau einfacher machte die Früchte zu ernten. So enstand unter Anderem die Gerste.
Die Gerste ist so robust, dass sie weltweit auch ausserhalb der gemäßigten Breiten, wie zum Beispiel in den Trockengebieten Afrikas wächst und auch auf weniger fruchtbaren Böden. Dabei hat sich die Gerste vom vorderen Orient über den Balkanraum verbreitet und braucht zur Reife zwischen 60 -300 Tagen.
Hauptsächlich wird bei uns die Sommergerste ab Frühjahr angepflanzt. Diese wird hauptscählcih für die Bierproduktion verwendet, da sie einen niedrigeren Eiweisgehalt und einen höheren Stärkeanteil hat. Wintergerste wird im Herbst angepflanzt und wird wegen dem höheren Eiweisanteil für Futtermittel verwendet.
Prinzipiell kann jede Getreideart zum Brauen benutzt werden, doch die Gerste besitzt eben wegen ihrer festverbundenen Spelzen einen für die Bierproduktion, indem diese als Filter benutzt werden können. Die Gerste ist hauptsächlich zweizeilig, doch auch vierzeilige Gerste existiert.
Besonders wichtige Werte für die Bierproduktion sind folgende Parameter:
– Stickstoff: Stickoffgehalt sollte bei 1,55 -1,85% liegen, da bei höheren Werten mehr Protein enthalten ist.
– Feuchtigkeit: 12-14% Feuchte sollte nicht überschritten werden, da sonstd ie Lagerfähigkeit kürzer wird.
– Eisweißgehalt: 9,5-11,5%
Zutaten:
02.05.2021 – Anbau:
Die Gerstenkörner werden erstmal für zwölf Stunden in Wasser eingeweicht.
Nach den zwölf Stunden werden die Samen aus dem Wasser entnommen.
In die Anzuchttöpfe wird Anzuchterde gegeben.
Darauf hab ich dann die eingeweichten Samen gestreut.
Diese dann wieder mit etwas Erde bedeckt und leicht angedrückt.
Danach hab ich die Töpfe gut gewässert.
Auch im Hochbeet hab ich die restlichen Samen verteilt.
Jetzt heisst es warten, bis man den Keimling sieht.
08.05.2021
Die Gerste spriest schon hervor. Jetzt heisst es immer schön mit der Sprühflasche leicht feucht halten.
09.05.2021
Gerste hat es eilig und wächst zusehends.
10.05.2021
11.05.2021
13.05.2021 – Umtopfen
Die Wurzeln wachsen schon unten aus dem Aufzuchttöpfchen heraus. Somit kann die Gerste umgepflanzt werden.
Auch im Aussenbeet wächst die Gertse schon schön hoch.
Daneben hab ich dann die Töpfe einfach in die Erde eingebuddelt. Man sieht, dass die Gerste im Wintergarten einfach höher gewachsen sit, als draussen.
Der Hopfen ist auch bereits den Rosenständer hochgewachsen.
16.05.2021
18.05.2021
Zur Zeit ist ja auch super Wetter für die Pflanzen, Sonne und dazwischen mal wieder Regen.
24.05.2021
Damit die Gerste alles hat, was sie braucht, hab ich noch einen Pflanzendünger verwendet.
30.05.2021
05.06.2021
13.06.2021
Die Blätter werden öänger und der Stengel höher. Ich bin gestpannt, wann die Ähre zu sehen sein wird.
Der Hopfen ranken sich auch immer höher.
18.06.2021
Jetzt sieht man auch schon die Ähren herauskommen. Daran werden später die Samen, also die Gerstenkörner wachsen.
Die ANsätze für die Hopfendolden sind auch schon da.
21.06.2021
Jetzt sieht man die Samen Gerste herauskommen. Daraus wird später dann das Braumalz durch Mälzen hergestellt. Aber bis es soweit ist, dauert es noch ein wenig.
Der Hopfen hat den Rosenbogen schon komplett umwickelt.
25.06.2021
In letzter Zeit hat es viel geregnet und viel die Sonne geschienen. Eigentlich ideales Wetter, wenn nicht ein Starkregen mit Wind teilweise die Halme umgeknickt hatte.
Der starke Wind bei Gewitter hat die Gerste teilweise umgeknickt.
17.07.2021
Langsam werden die Gerstenhalme nekrotisch und werden dabei gelb.
Die Hopfendolden wachsen auch.
19.07.2021
Aus einem Wurzelkneuel kommen gleich vier Halme heraus.
Oben an der Gerste an der Ähre sind die Gerstenkörner zweireihig angeordnet.
Aus dern Könrern kommt oben ein Gerstenhaar heraus.
Schneidet man ein Korn auf, so sieht man den weissen Fruchtkern.
Ein Stärkenachweis mit Jod zeigt auch die vorhande Stärke durch die Blaufärbung an.
21.07.2021
Die Hopfendolden werden auch immer größer.
25.07.2021
Gerste muss nicht immer nur zweizeilig sein, sie kann auch vorreihig sein.
Und hier noch ein paar Bilder von den jungen Hopfendolden.
27.07.2021
29.07.2021
08.08.2021
Langsam wird die Gerste goldgelb. Andere Gerstefelder sind bereits geerntet. Hier bin ich wegen dem späteren aussähen auch später dran.
Die Hopfenblüten bekommen langsam ihre bekanntes Aussehen.
14.08.2021
Nicht mehr lange und die Gerstengräser lassen die Ähren hängen und werden goldgelb. Dann ist die Gerste erntereif.
Der Hopfenstrauch ist schon sehr gross geworden.
Bald ist Erntezeit vom Hopfen. Das gelbe Lupolin in der Hopfenblüte wird immer mehr und aromatischer.
17.08.2021 – Ernte
Nachdem die Gerste imme rnoch teilweise Grün war und die anderen Halme ihre Ähren verloren haben, musste ich sie nun ernten.
Die Wurzeln der Gerste sind sehr kurz und fein.
Die Ähren habe ich zum Trocknen im Trockenen auf Zeitungspapier verteilt.
20.08.2021
Durch leichtes aneinander reiben der Ähren fallen die Samen und die Haare daran ab. Übrig bleiben die Samen mit der Schutzhülle Spelze daran zurück.
Schneidet man ein Gerstenkorn auf, so sieht man den weißen Innenkörper.
Der Hopfen ist dann auch soweit erntereif.
Der gelbe Lupolinanteil in der Hopfenblüte hat sein volles Aroma erreicht.
21.08.2021
Die trocknen geernteten Gesrtenkörner habe ich für 12 Stunden in Wasser eingeweicht.
Anschließend in einem Sieb abgewaschen.
Das Sieb in der Schüssel mit den Gerstenkörner wird für weitere 12 Stunden zugedeckt stehen gelassen.
23.08.2021
Nachdem alle 12h die Gerste nochmal, wie vorher gewaschen wurde, beginnen auch schon die ersten Körner zu keimen.
Ich wusste gerade nicht, wo ich das untere Bild unterbringen konnte und hab es deswegen hier hinterlegt. Das Trinkhorn der Germanen wurdemit Bier gefüllt. Man konnte es nicht abstellen und so musst es erst ausgetrunken werden. Das hat zu einem erhöhten Bierkonsum damals geführt.
25.08.2021
Die Gerstensamen sind nun soweit gekeimmt, dass sie entweder wieder eingepflanzt werden können, oder die Keimung durch Trocknen gestoppt und damit gemälzt werden können.
01.09.2021
Und die noch grün geerntete Gerste ist auch soweit getrocknet.
Und was ist das für ein Wildwuchs?
Links:
https://de.wikipedia.org/wiki/Gerste
https://de.wikipedia.org/wiki/Braugerste
https://zwieselbrau.wordpress.com/2017/12/09/malz-selber-herstellen/
https://www2.klett.de/sixcms/list.php?page=infothek_artikel&extra=Haack%20Weltatlas-Online&artikel_id=89443&inhalt=klett71prod_1.c.133609.de
https://www.machs-selbst.org/gerstengras-anbauen/
https://www.semenvitae.de/gerstengras/gerstengras-selbst-anbauen/
https://www.meine-ernte.de/kraeuter/gerstengras/
https://www.gerstengras-info.de/anbau/
https://www.amazon.de/SaatPur-Bio-Keimsprossen-Keimsaat-Gerstengras/dp/B07L1PTXBS
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