In der Schupferstrasse 39, in Nürnberg im Stadtteil Laufamholz betreibt Herr Walter Geißler das seit 1986 laut Guiness Buch der Rekorde mit 5000 Exemplaren das größte Wiezenglasmuseum der Welt.
Sein Museum ist nur nach Anmeldung geöffnet und befindet sich im weiträumigen Keller seines Hauses.
Die vielen Weizenbiergläser sind in Regalen nach Regionen sortiert.
Natürlich hat Nürnberg ein eigenes Regal, aber auch die fränkischen Gläser nehmen einen Großteil der anderen Regale ein.
Auch Schwabach hat einen kleinen Bereich.
Auch aus Wendelstein kamen einemal Weizengläser.
Auch Gläser von neueren Brauereien findet man dort.
Doch die Sammlung geht auch über Franken hinaus, bis Oberpfalz, Schwaben und Ober- und Niederbayern.
Berlin mit seinen eigenen Weißbiergläsern ist selbstverständlich auch dabei.
Herr Geißler kennt fast zu jedem Bierglas aus einer der 1500 Brauereien seine Geschichte und Anekdote dazu.

Interessant ist auch, dass es Tonkrüge für Weizenbiere gab. Auch alte Weizenbierflaschen und Brauereischilder sind zu finden.
Mit diesem zur Ausstellungsvitrine umfunktionierten Kellerfenster im Lichtschacht, das durch den Bau des darüber liegenden Wintergartens seinen Nutzen verlor, soll damals die Sammlung begonnen haben.
Doch das Museum hat noch mehr interessantes zu bieten. Herr Geißler sammelt nicht nur Wiezengläser, er ist natürlich auch ein Fan des Weißbieres und er braut es dazu auch noch selber. Und die Anlage, auf dem er sein Bier selber herstellt ist wirklich einzigartig.
Diese 100L Anlage besteht im Endeffekt aus zwei Kupfertöpfen. Ein Topf zum Maischen und Kochen links und der zweite zum Läutern und Gären rechts. Beide sind über Edelstahlrohre verbunden. Das Umfüllen erfolgt über eine Pumpe und Kugelhähne am Boden.
Das Läutern erfolt über einen Läutergrant.
Das innenliegende Läuterblech ist gelasert worden und herausnehmbar. Der Läutertopf hat im Mantel innenliegende Rohre, die Wasser zum Kühlen führen und so die fertige Würze schnell herabkühlen. Da Weizenbiere obergärig sind, reicht eine Temperatur zwischen 15-18°C völlig aus.
Der Maische- und Kochtopf wird über einen Gasbrenner erhitzt. Darin befindet sich ein herausnehmbares Rührwerk. Der Ablauf für die Maische befindet sich am Boden. Herr Geißler würde, wenn er die Anlage noch einmal bauen würde den Ablauf lieber zur Seite anbringen, da er dort häufig verstopft.
Etwas kompliziert sehen die Verbindungsrohre der zwei Töpfe aus. Beim Brauen muss man wissen, welche Hähne zu öffnen bzw. zu schließen sind, damit die Würze von einem Topf in den anderen fließt. Die Anlage sieht sehr gut durchdacht aus und ist sehr kompakt. Urpsünglich kommen die Kupfertöpfe aus Slowenien.
Auch in den Medien wurde sein Museum samt seiner Geißler-Weiße erwähnt.
Ein Besuch ist das Museum mit seiner sehr netten Führung immer zu empfehlen.
Links:
http://www.weizenglasmuseum-nuernberg.de/
https://bayern-online.de/nuernberg/erleben/sehenswuerdigkeiten/museen/weizenbierglas-museum/
https://www.google.com/maps/place/49%C2%B027’53.1%22N+11%C2%B010’20.6%22E/@49.4647452,11.1718304,140m
https://laufamholz.info/Br_u_Pr/Kaerwabier.shtml
https://bier-und-brauhaus.de/