Bevor mit dem ersten Sud begonnen werden kann, musste erstmal die Anlage trocken getestet werden. Wobei Trocken hier das falsche Wort ist, sondern verwendet wird ja reines Wasser dazu. Wichtig war hier einmal den Ablauf durchzuspielen und zu testen, ob die ganze Elektrik, wie Rührwerk, Heizplatten, Steuerung und Pumpen funktionieren. Gefehlt hat natürlich noch ein grosses Maischepaddel aus Edelstahl mit 125cm Länge für das Sudhaus.
Das kleine goldene Kästchen rechts im Bild ist die Brausteuerung, die die Temperatur im Maischetopf regelt. Das Brauprogramm, hier lediglich zwei Rasten mit 60°C und 100°C für den Testlauf wird auf die Brausteuerung über das Tablet darauf übertragen.
Die Heizplatten sind mit drei Funksteckdosen an der 400V/16A Leitung befestigt.
Für den Test sollten 60L Hauptguss getestet werden. Bei der Volumensteigung im Topf von ca 3,5cm/10L sind das 21cm Wasserhöhe.
Tja, schon die erste Verbesserung in der Anlage gefunden. Das Rührblech ist 23cm hoch. Somit bekommen wir den Sensor nicht bis zum Wasser hinunter, ohne dass er vom Rührwerk zerkleinert wird.
Da sich das nicht ändern lies auf die schnelle, sind wir auf einen Testsud für 100L gegangen und haben somit als Hauptguss 90L angenommen. Dafür wird eine Füllhöhe von 31,5cm benötigt. Somit konnte der Sensor auf 24cm abgesenkt werden und gut die Temperatur im Wasser messen.
Die Drehrichtng des Motors ist entgegengestzt des Uhrzeigersinnes, also linksläufig (aus der Perspektive von oben in den Topf). Leider scheint das Netzteil mit 4A etwas zu gering bemessen zu sein für den Anlaufstrom. Der Motor startete bei der Wassermenge nur ausserhalb des Wassers. In der Wassermenge ist der Widerstand zu groß. Somit haben wir uns damit beholfen, den Motordeckel anzuheben, den Motor einzuschalten und dann das Rührblech in das Wasser zu tauchen. So lief der Motor wunderbar durch. Ein stärkeres 24V Netzteil wird hier aufjedenfall benötigt.
Nachdem die Rasttemperatur erreicht und die Ratszeit abgelaufen war, kam es zum Umfüllen in den Läuterbottich über den bis zum Läuterblech reichenden Ablauf.
Der Läutergrant wurde mit dem Schlauch am Nachgussgeber befestigt und das Wasser wurde über die Pumpe vom Läutergrant zirkuliert. Dies soll das Klarlaufen vor dem Läutern simulieren. Ein kleines Leck gab es noch am Läutergrant, das durch Zuziehen der Schelle daran behoben werden konnte.
Danach wurde der Nachgussgeber über den Schlauch mit der Pumpe der Nachgussanlage verbunden. Am Läutergrant wurde ein Ablaufschlauch zum Maischekessel geführt. Hier soll nun die Läutergrantpumpe und die Nachgusspumpe getestet werden. Dies lief soweit erfolgreich. Allerdings ist hier die Erkenntnis, dass dies der Schritt ist, der die meiste Gefahr birgt den Boden zu verkleben durch kleine Spritzer oder Ausläufe, besonders wenn anschließend die Schläuche abgezogen werden, da die Kupplungen kein Rückstauventil haben. Hier wäre in dem Bereich eine niedrige Wasserwanne ganz gut.
Die Nachgüsse liefen wunderbar über den Nachgussgeber. Die Länge des Rohres kann hier in zwei Stufen variiert werden. Eventuell wäre es gut, wenn der über einen beweglichen Schlauch verbunden wäre, um den Nachguss über einen grösseren Bereich über dem Treber verteilen zu können.
Nun war das Wasser mit Nachguss im Kochtopf.
Es waren darin 110L, also 10% die verkochen können.
Zwischen den Platten ist eine heisser Luftstorm durch die Lüfter der Induktionsfelder. Vermutich schaltet sich die hintere Platte früher ab, da sie zu heiss wird. Hier wäre ein Lüfter gut, der ein zügiges Abführen der heissen Luft ermöglicht.
Nach einiger Zeit hat das Wasser begonnen wallend zu kochen.
Nun ging es ans Filtern. Hierzu wird die Würze, in dem Fall das Wasser über einen Filter in den unteren Bottich laufen gelassen. Die Pumpe vom Nachgusstopf wird an diesen Bottich angeschlossen. Hier zeigen sich mal wieder die Vorteile der Tri-Clamp Anschlüsse und des einfachen und schnellen Umsteckens.
Sobald das Wasser steigt kann der Filter am Topfrand eingehängt werden.
Jetzt kann gekühlt werden. Dazu wird ein Gegenstromwürzekühler verwendet. Hier wird heisse Würze im Gegenstrom mit kaltem Wasser gekühlt. Die Pumpe vom Läutertopf pumpt das Wasser durch den Kühler in das Gärfass. Vom Wasserbecken pumpt eine Tauchpumpe das Wasser im Kreis durch den Kühler. Die kalte Wassermenge war zu gering, um eine Anstelltemperatur unter 20°C zu erreichen. Die 11°C kalte Wassermenge im Waschbecken war einfach zu gering. Man darf sich von der größe des Würzekühlers nicht täuschen lassen. Es ist ja kein Kühler, sondern ein Wärmetauscher. Die Kontaktfläche bestimmt, wieviel Wärmemenge bei einer bestimmten Fließgeschwindigkeit der beiden Flüssigkeiten mit unterschiedlicher Temperatur getauscht wird. Die Größe bestimmt also nur den Zeitaufwand, bis eine Mischtemperatur erreicht wird.
Die Temperaturführung ist hier sichtbar.
Noch ein Punkt, der geändert werden muss, ist die Länge der Tauchhülse für den Temperatursensor. Hier wäre ein 35cm lange Tauchhülse ganz gut.
Insgesamt haben 14kWh an Strom für den Test verbraucht.
Links:
https://github.com/sky4walk/brew_recipes/raw/master/Test-150L_Anlage-BrausteuerungLog_29.01.2022.csv
Guten Tag Herr Franzke,
vielen lieben Dank für Ihr Lob, das freut uns, dass wir so gut ankommen.
Unsere Termine geben wir auf unserer Webseite vom Brauverein Schwabach e.V. bekannt unter https://www.brauverein-schwabach.de/?post_type=tribe_events . Einfach vorher Bescheid geben.
Schönen Gruß
André Betz
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Das ist ja toll, was ihr hier macht, freue mich, dass in Schwabach jetzt wieder eine Brauerei entsteht. Sogar Stefan Stretz ist beeindruckt!
Ich würde Gern mal vorbeikommen wenn ihr wieder was macht.
Beste Grüße und viel weitere Erfolg
Jürgen Franzke
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